SSC Kiel 2012

18.10.2012, Kiel, Regen, 6 Grad Celsius.
Die Strecke des SSC in KIel war eine Mischung aus tw. sehr rutschigem Singletrail, schnellen Passagen auf Waldwegen, kleineren steilen Anstiegen auch mit Tragepassagen, den üblichen Doppelhindernissen und Labyrinthen.

Nach 2 Stürzen und einem Kettenabsprung kurz vor dem Ziel komme ich als 22. von 37 ins Ziel des Hobby Ü40 Rennens. Den Mittelfeldbattle führe ich über 3 Runden mit einem Fahrer, der sich später ob meines Trikots der MTG Mannheim Abt. Triathlon als gebürtiger “Mannemer” outet. In den kurzen Anstiegen kann ich ihn zu Rad und Fuß überholen, bei den schnellen Passagen geht mir der Dampf aus und er zieht jedesmal an mir vorbei. In der vorletzten Runde setzte ich mich um 10 m ab und will diesen Vorsprung in den steilen Kurzpassagen, vor allem der steilen Tragepassage,ausbauen. Führend setzte ich nach dem Überhoppen eines Baumstammes das Vorderrad ungünstig auf – und fliege in hohem Bogen noch eingeklickt über den Lenker. Mit dem Gesicht nehme ich eine Bodenprobe, als ich aufstehe, fährt der Konkurrent an mir vorbei. Ich muß noch den linken Bremshebel richten, sitze wieder auf, um die Verfolgung aufzunehmen, und sehe, daß der Unglückliche sich ebenfalls den Waldboden von ganz nah anschaut. Ich schließe auf und die Jagd auf den jeweils anderen geh weiter. Nach der Letzte-Runde-Glocke sehe ich nur noch eine Chance, dem Konkurrenten seinen Platz abzunehmen: ich bleibe lange konsequent hinter ihm und lege mich tief in den Windschatten. Auch an den steileren Stücken im Wald fahre ich konzentriert dicht hinter ihm. Am letzten fahrbaren Steilstück will zunächst attackieren, wenn es dort nicht gelingt, noch einmal in der steilen tiefsandigen Tragepassage aufwärts angreifen und dann die Position verteidigen.
Am ersten Steilstück attackiere ich also und will an der Scheitelpunktkurve oben innen an ihm vorbei, wie in der Runde davor geglückt, aber er macht innen dicht. Ich fahre dicht hinter ihm hinunter zu Tragepassage: Absprung, Rad auf Schulter, Gashahn auf! Das neue leichte Ridley Crosswind trägt sich perfekt. Ich trage, er schiebt, ich überhole, den letzten Schub zum Gipfel hole ich mir mit einem langen “Sharma” (legendärer Kletterer, der in den schweren Passagen akustisch nachhilft), die Zuschauer sind begeistert ob des Zweikampfes und feuern uns an, ich springe als erster auf und beschleunige Richtung Start-Ziel-Bereich. Dort warten noch einmal enge Kurven und das Hindernis.
Als wir sab passieren ruft sie mir “Platz 21 !!” zu. Den gilt es nun zu verteidigen. Aus der schnellen Passage bremse ich in die erste enge Kurve, ich höre seine Schaltgeräusche direkt hinter mir, so dicht, daß unsere Reifen sich berühren müssten. Ich gehe als erster über die Hürden, und sehe mich schon vor ihm im Ziel, denn Hürden überwinden und in vollem Laufschritt wieder aufsitzen beherrsche ich leidlich. Leider setze ich das Rad zu hart auf, und die Kette springt vom Blatt. Ich eiere antriebslos um die nächste Kurve, steige ab und fingere an der Kette herum. Sie will  nicht greifen, der Konkurrent fährt vorbei, ich sehe im Augenwinkel weitere 2 Fahrer und rechne schon “Platz 23, Platz 24″, überlege, ob ich schultere und zum Ziel renne. Da sitzt die Kette, ich renne los, rauf aufs Rad und volle Loote durchtreten. So komme ich doch noch als 22. durchs Ziel, 10 m hinter mir fährt 23 durch.

 

Battle im Mittelfeld, noch zu dritt.

 

 

 

Wieder Anschluß nach dem kapitalen Sturz

 

 

 

Attacke in der Tragepassage mit “Sharma”

 

 

Die letzte Hürde vor dem Ziel. Gleich ist die Kette runter.

 

 

 

 

 

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