Sturm auf den Vulkan

Auf dem Weg zu einem beruflichen Termin wollte ich noch irgendetwas sportliches mitnehmen und entschied mich, den Vulkan zu stürmen. Chancen rechnete ich mir nicht aus, denn eine Bergziege bin ich eigentlich nicht, d.h. für Bergzeitfahren bin ich eigentlich mit 1,74 und 80 kg zu schwer. Da aber der Glocknerkönig bald ansteht und Bergaufpower grundsätzlich nicht schaden kann, wollte ich den schönen Frühlingssommertag südlich von Kassel nutzen, um mit ca. 100 MTBlern die 13,5 km und 505 Hm zum Hoherodskopf auf 746 m zu biken. Ausgerechnet hatte ich mir eine Zeit von 50 min, was bei den Sen 2 einen der hinteren Plätze erwarten ließ, aber wie gesagt, eine Bergziege bin ich ja eh nicht.
In Schotten angekommen, die Startunterlagen in der Hand, und angesichts der sich allmählich versammelnden Konkurrenz erwachte der Ehrgeiz. Vorsorglich hatte ich alles, was man für eine Stunde Fahrt nicht benötigt, vom Bulls Copperhead 3plus entfernt: Flaschenhalter, Pumpe, Ersatzschlauch. Der Original Copperhead Sattel hatte bereits einem leichteren Rennradsattel weichen müssen, die SPD-Pedale den leichten KEO easy Straßenpedalen.
3,2,1, Start und Gashahn auf: das MTB Hill Climb war eröffnet, Asphalt, Schotter, Matsch (wo hatten die den her bei dem schönen Wetter???) und CC-Gelände wartete. Außer daß ich eine der wenigen kurzen, aber schnellen Abfahrten etwas überengagiert nahm und, zum Glück ohne Blessuren, abseits des Weges im Wald beendete, was mich ca. 30 Sekunden kostete, lief es erwartungsgemäß. Nach dem Start sehr schwer bis der Körper auf Touren ist, dann ganz leidlich, außer daß ich auf viele km partout nicht an der 16-jährigen weiblichen Konkurrentin vorbeikam, gegen Ende auf der waldlosen Kuppe gen Zielbogen nochmal hart. Hinter letzterem war ich dann auch ziemlich am Ende. Fazit: 47:19 min, Einlauf 51/116, 5/16 Senioren 2.
Bananen und Schorle vom Veranstalter, und eine Currywurst vom Würstchen-Doro-Kiosk in der Sonne mit herrlicher Aussicht in die Gegend rundeten den Renntag perfekt ab. Nächstes Jahr werde ich die Möglichkeit, eine Radjacke zum Ziel transportieren zu lassen, annehmen, denn die lange Abfahrt auf der Straße nach Schotten, erschöpft und nur in kurz-kurz, war recht frisch. Einen letzten Kaffee kann man im Fachwerkstädtchen auf der Außenterrasse eines der Cafes nehmen.
Eine sehr schöne, empfehlenswerte Rennveranstaltung in schönem Ambiente. Auch Hobbyradler können es wagen, man feuert oben gerne auch noch Zieleinläufer mit 1h30 an. Wer lieber crossläuft oder walkt, findet entsprechende parallele Wettbewerbe.

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